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Silvester: Teil 1  *  Teil 2  *  Teil 3

Im Teil 4 lesen Sie über Russische Weihnachten und Altes Neujahr

Warum kommt Weihnachten nach Silvester in Russland?
Nicht immer wurden Weihnachten in Russland nach Silvester gefeiert. Mit der Revolution 1917 wurde das christliche Weihnachtsfest abgeschafft und bestimmte Bräuche und Symbole wurden einfach zum Neujahresfest übernommen. Obwohl Weihnachten (nach dem julianischen Kalender der 7. Januar) seit 1991 wieder offizieller Feiertag ist, ist das Neujahrsfest bis heute das größere Ereignis geblieben.

(Mehr über Kalenderwechsel lesen Sie im Infokästchen unten)
Gebliebene Traditionen
In der Kirche Für Weihnachten sind nur ein paar alte Traditionen geblieben. Es gibt keinen Heiligen Abend, keine Weihnachtslieder und kein Weihnachtsmann mehr an Weihnachten. Am 6. und 7. Januar werden die Freunde zu Hause empfangen. Seit den letzen Jahren besuchen mehr und mehr Leute die russische Kirche und nehmen an langen Weihnachtgottesdiensten teil.
Am 7. Januar begrüßen sich alle mit
"С Рождеством Христовым! [ss rashdisstwom chrisstowym]",
was eigentlich "Frohe Christliche Weihnachten!" bedeutet.
Was macht man an Weihnachten in Russland?
Weihnachtsfeier In Russland werden "russische" Weihnachtsmarkte geöffnet. Die Leute singen, tanzen, amüsieren sich. Am 6-7 Januar besuchen die Patenkinder ihre Pateneltern, die meistens entweder Verwandte oder gute Freunde von ihren Eltern sind. Also verwandelt sich die Weihnachtsfeier in so ein Verwandtschafts- und Freundschaftstreffen. Traditionell geben Paterkinder und Pateneltern einander kleine Geschenke; es kann einfach eine Tüte mit Bonbons, Erdnüssen, Äpfeln, Orangen und Plätzchen sein. Obwohl die Plätzchen selbst kein traditionelles Weihnachtsessen sind. Viele Russen backen Plätzchen einfach so, sogar im Sommer, sie werden überhaupt nicht mit der Weihnachtszeit assoziiert.
Weihnachtsessen
Neben den traditionellen russischen Salaten, die auch während anderer Feiertage serviert werden, gibt es noch Kutja. Kutja ist ein sehr altes russisches breiähnliches Gericht aus Weizen und anderen Getreidekörnern, manchmal mit Rosinen, mit Honig und Mohn, die Hoffnung symbolisieren.
Neue Traditionen
Jolka in Moskau Für viele ist Weihnachten immer noch die Fortsetzung von Silvester, für andere die Zeit, um sich nach ziemlich langen Ferien von der Arbeit ausruhen zu können. Das Fernsehprogramm ist viel reichhaltiger als z.B. in Deutschland. Neben vielen Filmen, Sendungen und Showprogrammen wird auch ein Konzert, das "Weihnachtstreffen bei Alla Pugatschowa" heißt und schon selber zur Weihnachtstradition in Russland geworden ist, gezeigt. Alla Pugatschowa ist die berühmteste Schlagersängerin in Russland und sie lädt andere berühmte russische Gruppen, Sänger und andere Prominenten zu diesem Konzert ein.
Und noch ein Grund zum Feiern
Und dann beginnt wieder der Alltag mit seinen Freuden und Problemen, seinen guten und schlechten Zeiten. Aber die Feier ist noch nicht zu Ende. Für den, für den die Zeit vom Neuen Jahr bis zu Weihnachten nicht genug war, bietet der Russischen Kalender noch eine Möglichkeit das "Neues Jahr" zu feiern, nämlich am 13 Januar.
Es wird in Russland "altes Neues Jahr" genannt. Und zwar ist es kein offizieller Feiertag mehr und manche haben schon den Tannenbaum entfernt, aber er wird trotzdem gefeiert. Einfach so, aus der Tradition heraus. Die Russen feiern grundsätzlich gern und warum nicht, wenn der Kalender noch eine Gelegenheit zum Feiern bietet.
Für viele Leute ist es der Tag, an dem sie den Tannenbaum endlich abmachen. Das neue Jahr beginnt endgültig.

(Mehr über Kalenderwechsel lesen Sie im Infokästchen unten)

! Für alle, die noch mehr wissen und verstehen wollen


Frohe Weihnachten! Im Altrussland fand der Jahreswechsel am 1. September statt. Erst 1700 befahl Peter der Grosse, das Neujahr wie in Westeuropa am 1. Januar zu feiern. Erst dann kamen der Weihnachtsmann und der Christbaum nach Russland. Während der katholische Westen ab 1582 den genaueren Gregorianischen Kalender übernahm und die meisten protestantischen Staaten den Julianischen Kalender nur bis ins 18. Jahrhundert beibehielten, blieb Russland mit seiner Orthodoxen Kirche bis 1918 beim Julianischen Kalender.

Heute sind zwar die Kalender identisch, doch das orthodoxe (russische) Weihnachtsfest wird weiterhin nach julianischer Zeitrechnung erst am 7. Januar gefeiert (was laut dem Julianischen Kalender der 25. Dezember sein sollte). Vor 1918 haben auch die Russen Weihnachten vor Silvester gefeiert.

Da dieser Übergang zu dem gregorianischen Kalender im Vergleich zu anderen Ländern (z.B., in Deutschland passierte er im Jahre 1700) in Russland ziemlich spät stattfand, ist es immer noch in der Bevölkerung geblieben. 31 Dezember nach dem Julianischen Kalender ist genau der 13. Januar nach dem Gregorianischen Kalender und so entstand "das alte Neue Jahr".




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